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FOTO: Hans-Peter Wagner

11. Okto­ber 2021

Freunde der Kapuzinergeschichte treffen sich in Zell

Vom 13. bis 16. Sep­tem­ber traf sich der Freun­des­kreis der Kapu­zi­ner­ge­schich­te im Haus der Begeg­nung des Kapu­zi­ner­klos­ters in Zell am Har­mers­bach zum Aus­tausch. Br. Leon­hard Leh­mann berich­tet über das Tref­fen in Zell.

Nach einer durch Coro­na erzwun­ge­nen Pau­se im Jahr 2020 tag­te 2021 wie­der der „Freun­des­kreis Kapu­zi­ner­ge­schich­te“. Der von Br. Leon­hard Leh­mann vor acht Jah­ren initi­ier­te Kreis trifft sich jedes Jahr bei einem bestehen­den Kapu­zi­ner­klos­ter. Schon 2016 waren sie in Zell, dies­mal wur­den neue Pro­gramm­punk­te auf­ge­nom­men, und es waren auch neue Refe­ren­ten und ande­re Besucher*innen da als vor fünf Jahren.

Eini­ge Gäs­te kamen von weit her, so aus Öster­reich und Süd­ti­rol, Mün­chen, Alt­öt­ting und Müns­ter­ei­fel. Nach der Ankunft führ­te uns P. Hadri­an Hess durch die Wall­fahrts­kir­che mit ihren vie­len Bil­dern und inne­ren Bezü­gen, die man ohne Erklä­rung gar nicht erken­nen kann. Am Diens­tag fuh­ren wir nach Has­lach zur Besich­ti­gung des ehem. Kapu­zi­ner­klos­ters (1630–1823) und lausch­ten dem Vor­trag von Herrn Mar­tin Schwen­de­mann zur Umge­stal­tung des gut erhal­te­nen Klos­ters, in dem jetzt das Ver­kehrs­amt und ein Trach­ten­mu­se­um unter­ge­bracht sind.

Am Nach­mit­tag spra­chen wir über die Ent­ste­hung des Zel­ler Klos­ters mit Schu­le als Ersatz für die Mis­si­ons­schu­le in Straß­burg, wo nach dem ers­ten Welt­krieg kei­ne deut­schen Kapu­zi­ner und Schü­ler mehr will­kom­men waren. Aus beschei­de­nen Anfän­gen vor hun­dert Jah­ren ent­wi­ckel­te sich ein ange­se­he­nes Pro­gym­na­si­um, das bis 1976 funk­tio­nier­te. Da nach den unte­ren drei Klas­sen die nächs­ten bis zum Abitur in Bens­heim unter­rich­tet wur­den, stand auf unse­rer Tagung der gan­ze Lehr­be­trieb sowie die Inter­nats­er­zie­hung zur Dis­kus­si­on. Franz Josef Schä­fer rief den lang­jäh­ri­gen Rek­tor in Bens­heim, P. Otto Weber, und sei­nen Lieb­lings­schü­ler, den im Krieg gefal­le­nen Rolf Seu­ser, in Erinnerung.

Am Mitt­woch fuh­ren wir nach Offen­burg, wo uns Man­fred Mer­ker im Rit­ter­haus-Muse­um ange­mel­det hat­te. Er führ­te als ehe­ma­li­ger Latein­leh­rer durch den neu­en Biblio­theks­raum mit alten Wer­ken aus der huma­nis­ti­schen Fran­zis­ka­ner- und Kapu­zi­ner-Büche­rei. Nach einem Imbiss am Markt fuh­ren wir nach Gen­gen­bach ins Mut­ter­haus der Fran­zis­ka­ne­rin­nen, wo Schwes­ter Han­nah uns die Geschich­te der Kon­gre­ga­ti­on erzähl­te, und Fra­gen beant­wor­te­te, die auch ihre Mis­si­on in Chi­le betra­fen. Dann zogen wir in ihr „Haus Betha­ni­en“ hin­auf, in dem sie vor sechs Jah­ren die zehn Kla­ris­sen-Kapu­zi­ne­rin­nen von Bals­bach auf­ge­nom­men haben; Sr. Eva-Maria Bur­ger berich­te­te uns dar­über und gab zu, dass der jet­zi­ge klei­ne­re Lebens­raum ohne das frü­he­re gro­ße Klos­ter ihrem Cha­ris­ma ange­mes­se­ner ist. Bei schö­nem Aus­blick auf das Kin­zig­tal mit sei­nen Wein­ber­gen beschlos­sen wir den Tag mit Lie­dern in der Assi­si-Kapel­le, um dann noch einen gemüt­li­chen Abend mit den Brü­dern in Zell zu erle­ben, wo Bru­der Kon­rad für uns im Gar­ten grillte.

Der Don­ners­tag war ganz gefüllt mit Vor­trä­gen: Boris Bigott aus Frei­burg stell­te uns das Pro­jekt eines Badi­schen Klos­ter­bu­ches vor, das aller­dings nur bis zur Säku­la­ri­sa­ti­on im 19. Jahr­hun­dert rei­chen wird. Gera­de des­we­gen erscheint es sinn­voll, ein Buch „Kapu­zi­ner in Deutsch­land“ zu pla­nen, in dem auch die in den letz­ten 200 Jah­ren gebau­ten und wie­der auf­ge­lös­ten Klös­ter erwähnt wer­den. Karin Tri­e­sch­nigg berich­te­te über die Kapu­zi­ner in Müns­ter­ei­fel, die dort das Tuch für ihre Habi­te her­stell­ten und eine klei­ne Fir­ma ent­wi­ckel­ten. In das Sude­ten-Kom­mis­sa­ri­at mit Sitz in Leit­me­ritz ent­führ­te uns Wil­li Eise­le; er schil­der­te schwe­re Schick­sa­le dor­ti­ger Kapu­zi­ner wäh­rend und nach der NS-Zeit. Die Tagung fand einen schö­nen Abschluss durch das Ange­bot von Herrn Hans-Peter Wag­ner, uns durch den „Fürs­ten­ber­ger Hof“ zu füh­ren, was die Grup­pe dank­bar annahm.

Wer sich für den Freun­des­kreis inter­es­siert, kann sich ger­ne bei Br. Leon­hard Leh­mann mel­den ().

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