FOTO: KAPUZINER/RAUSER
Theologie: Gemeinsamer Start ins Studium
Mit diesem Sommersemester haben die beiden Kapuziner-Junioren Br. Julian und Br. Moritz ihr Theologiestudium begonnen. Für Br. Moritz ging es direkt aus der Ukraine an die Uni.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass in meinem Leben jemals soviel los war!“ Die ersten Tage an der Uni in Münster, sie waren für Br. Moritz Huber (26) mehr als stressig. Wenige Tage zuvor war der junge Kapuziner mit einem Mitbruder, Br. Jeremias, noch in der Ukraine und half in Lviv am Bahnhof mit, Flüchtende zu versorgen (Link zum Ticker zur Ukraine-Hilfe der Kapuziner). Nach seiner Rückkehr nach Münster hieß es dann: Einführungsveranstaltungen, Sprachkurse und Proseminare – und nebenher noch die Organisation der Ukraine-Hilfe. „Der Bruch war heftig“, erinnert sich Br. Moritz. Zumal bei ihm auch ein Griechisch-Kurs das Zeitbudget weiter schmälerte.
Etwas entspannter gelang der Start seinem Mitbruder und Mit-Kommilitonen Br. Julian Pfeiffer. Der 24-jährige Kapuziner-Junior hatte dank seiner vorhandenen Sprachkenntnisse etwas weniger Programm zum Start. „Das Studium macht mir riesig Spaß“, sagt Br. Julian. „Vieles haben wir im Noviziat schon kennengelernt und dürfen es nun vertiefen.“ Die beiden studieren an der Westfälischen Wilhelms-Universität, gemeinsam mit anderen angehenden Theologinnen und Theologen sowie Lehrerinnen und Lehrern.
Eine Herausforderung für die jungen Ordensleute ist, dass sie neben ihrem Studium auch noch andere Aufgaben in der Gemeinschaft und im Kapuziner-Konvent Münster wahrnehmen. So steht nach Uni-Ende um 18 Uhr oft noch etwas an. „Auf der anderen Seiten hilft uns der strukturierte Tagesablauf. So haben wir zum Beispiel keine Probleme mit dem Frühaufstehen. Durch das Morgengebet, das bei uns in Münster um 6.40 Uhr stattfindet, sind wir eh früh auf den Beinen“, lacht Br. Moritz.
Mittlerweile hat sich alles eingependelt, es starten schon die ersten Prüfungen. Die beiden Kapuziner besuchen die gleichen Vorlesungen und ein Pro-Seminar. „Das ist ein echter Vorteil, dass wir zu zweit gestartet sind und auch gemeinsam hier in Münster leben“, sagt Br. Julian. So können sich die beiden auch im Alltag über wichtige Fragen und Themen austauschen.